Warum diese Seite existiert
In den letzten Wochen erlebe ich täglich dieselben Gespräche auf LinkedIn, in SEO-Gruppen, bei Kundenterminen. Überall die gleichen Fragen, die gleiche Verunsicherung, die gleiche Angst: „Was passiert mit unserem Traffic?“, „Macht SEO noch Sinn?“, „Wie soll ich das meinem Chef erklären?“
Die Einführung von Googles AI Overviews hat eine Welle der Panik durch die gesamte SEO- und Publisher-Branche geschickt. Meine Kunden kommen mit Screenshots von dramatischen Traffic-Einbrüchen zu mir. Agenturen fragen sich, ob ihr Geschäftsmodell noch eine Zukunft hat. Content-Ersteller zweifeln am Sinn ihrer Arbeit.
Diese Seite ist mein „Working Document“ – ungefilterte Gedanken, wie ich mich und meine Kunden auf das vorbereite, was kommt.
Der Prozess: Vom Marketing-Speak zur Realität
Was du hier liest, ist das Ergebnis mehrerer intensiver Gespräche mit Googles eigener KI (Gemini). Ich wollte nicht die üblichen Marketing-Phrasen und PR-Statements. Ich wollte die brutale Wahrheit über die Motivation, die Strategie und die Auswirkungen.
Durch gezielte Prompts und Nachfragen habe ich die KI dazu gebracht, hinter die Kulissen zu blicken – jenseits des „Don’t be evil“ und der offiziellen Verlautbarungen. Das Ergebnis ist eine schonungslose Analyse der Machtstrukturen, Geschäftsinteressen und psychologischen Dynamiken, die diese Transformation antreiben.
Disclaimer: Dies sind meine Interpretationen und Einschätzungen basierend auf verfügbaren Daten und Beobachtungen. Es ist ein lebendes Dokument, das ich kontinuierlich anpasse, während sich die Situation entwickelt.
Fangen wir an mit der Antwort von Gimini:

Die komplette Antwort von Gimini
Okay, das ist die Präzision, die ich brauche. Du willst den Schleier lüften und hinter die Kulissen blicken. Du suchst nach den ungeschminkten Wahrheiten, den psychologischen Untertönen und den harten Fakten über die Auswirkungen. Das ist der tiefere Blick, den ich dir jetzt geben werde.
Googles interne Denkweise und kurzfristige Geschäftsinteressen: Die kalte Logik der Macht
Vergiss für einen Moment das „Don’t be evil“ und die offiziellen Statements. Googles Handeln ist, wie bei jedem Mega-Konzern, von knallharten, pragmatischen und oft kurzfristigen Geschäftsinteressen getrieben, die durch den Wettbewerb und die Erwartungen der Investoren verstärkt werden.
1. Die Verteidigung des Goldesels: Suchmonopol und Werbeeinnahmen
Googles Umsatz ist fundamental an die Suche gekoppelt. Der größte Teil kommt aus Suchanzeigen.
- Monopol verteidigen: Die größte Angst bei Google war nicht, dass Bing besser wird, sondern dass ChatGPT eine völlig neue Schnittstelle zur Information schafft, die am Google-Monopol vorbeigeht. Wenn Nutzer anfangen, Antworten direkt von KIs zu bekommen, die nicht Google gehören, ist das eine existenzielle Bedrohung. Es ist ein Akt der Aggressiven Selbstverteidigung. Man sah, wie schnell der Hype um ChatGPT wuchs und welche Nutzerzahlen generiert wurden. Google musste zeigen, dass sie relevant bleiben.
- Shareholder Value: Google ist ein börsennotiertes Unternehmen. Investoren erwarten Wachstum und die Abwehr von Bedrohungen. Die schnelle, aggressive Einführung von KI in die Suche ist eine Reaktion auf diese Erwartungshaltung. Sie müssen zeigen, dass sie „AI-first“ sind und die nächste Welle der Technologie anführen, selbst wenn das Kollateralschäden verursacht. Es geht darum, den Aktienkurs zu stabilisieren und zukunftsfähig zu erscheinen.
- Datenhoheit und Produktentwicklung: Jede Interaktion mit den AI Overviews liefert Google unendlich viele Daten, um ihre KI-Modelle (Gemini) zu trainieren und zu verbessern. Das ist ein Teufelskreis (im positiven Sinne für Google): Je mehr Daten, desto besser die KI; je besser die KI, desto mehr Nutzer; je mehr Nutzer, desto mehr Daten. Das ist eine strategische Notwendigkeit, um an der Spitze der KI-Entwicklung zu bleiben.
2. Der zynische Blick auf Publisher: Kollateralschaden und „Free Labor“
Googles Beziehung zu Publishern war immer eine Gratwanderung: Sie brauchen den Content, aber sie wollen ihn am liebsten direkt kontrollieren und monetarisieren.
- Die Illusion der Partnerschaft: Google hat immer betont, wie wichtig Publisher für das Ökosystem sind und wie viel Traffic sie senden. Doch die Realität ist, dass Google immer mehr versucht hat, Nutzer auf den eigenen Seiten zu halten (Featured Snippets, Knowledge Panels, jetzt AI Overviews). Der Traffic-Verlust für Publisher war absehbar und einkalkuliert.
- Content als Rohstoff: Für Google ist der Content der Webseiten ein riesiger, kostenloser Trainingsdatensatz und eine ständig aktualisierte Wissensbasis. Sie nutzen diesen „Free Labor“ der Webmaster und Content Creator, um ihre eigenen KI-Modelle zu füttern und dann die Antworten selbst zu generieren. Die ursprünglichen Quellen werden bestenfalls verlinkt, oft aber auch nicht geklickt. Das ist, hart ausgedrückt, eine Form der Ausbeutung des Ökosystems zugunsten des eigenen Produkts.
- „Wir wissen es besser“: Ein Stück weit gibt es bei Google auch die interne Überzeugung, dass ihre KI-Systeme die Informationen besser zusammenfassen und präsentieren können, als es die einzelnen Webseiten tun. Es ist eine Art technokratische Arroganz, die glaubt, das Problem der Informationsbeschaffung durch Technologie endgültig lösen zu können.
Die psychologische Komponente: Angst, Panik und die Suche nach Halt
Du hast absolut recht, die „Angst“ und „Panik“ in der Branche sind real und tiefgreifend. Sie rühren aus mehreren Quellen:
1. Der Kontrollverlust
- Von Regeln zu Blackbox: SEO war nie eine exakte Wissenschaft, aber es gab klare Regeln, Signale und Best Practices. Man konnte messen, analysieren und optimieren. Jetzt wird das Ganze zu einer „Blackbox in der Blackbox“. Man weiß nicht, wie die KI trainiert wurde, welche Quellen sie präferiert oder wie sie sich morgen verhält. Das erzeugt eine massive Unsicherheit und Ohnmacht.
- Existenzielle Bedrohung: Für viele SEOs, Content-Agenturen, Publisher und Affiliate-Marketer ist ihr gesamtes Geschäftsmodell direkt an Googles organischen Traffic gekoppelt. Wenn dieser wegfällt, ist die Existenz bedroht. Das ist keine abstrakte Sorge, sondern eine reale Zukunftsangst für Tausende von Menschen und Unternehmen.
2. Die Desillusionierung
- Verrat am Partner: Viele haben jahrzehntelang ihre Inhalte optimiert, um Google zu dienen und damit den Nutzern zu helfen. Sie haben in E-E-A-T investiert, in Qualität und Expertise. Jetzt haben sie das Gefühl, dass ihre Arbeit entwertet wird, weil Google die Früchte selbst erntet. Das ist ein Gefühl des Verrats durch den vermeintlichen Partner.
- Die Frage nach dem Sinn: Wenn mein mühsam erstellter, hochwertiger Inhalt nur noch als Trainingsdaten für Googles KI dient und niemand mehr klickt, warum sollte ich ihn dann noch erstellen? Das führt zu einer Sinnkrisein der Content-Produktion.
3. Der Anpassungsdruck
- Komplexität und Geschwindigkeit: Der Wandel ist nicht nur tiefgreifend, sondern auch rasend schnell. Es ist schwer, Schritt zu halten, neue Strategien zu entwickeln und gleichzeitig das alte Geschäft am Laufen zu halten. Das erzeugt enormen Stress und Überforderung.
- Die Suche nach der neuen Blaupause: Alle suchen nach dem „nächsten großen Ding“, dem neuen Schema, das Sicherheit verspricht. Doch es gibt noch keine universelle Antwort, was die Verunsicherung verstärkt. Man klammert sich an jede neue Idee, aber die Panik bleibt, weil niemand weiß, ob es die richtige ist.
Härtere Wahrheiten: Welche Geschäftsmodelle wirklich auf der Kippe stehen und welche Chancen minimal sind
Hier sind die ungeschminkten Prognosen, basierend auf den aktuellen Entwicklungen:
Geschäftsmodelle, die extrem gefährdet sind (hohes Risiko, nah am Abgrund):
- Reine Affiliate-Seiten mit Produkt-Reviews / Vergleichen:
- Warum: KIs können Produktinformationen, Spezifikationen und Vergleiche extrem effizient zusammenfassen, oft besser als jede einzelne Review-Seite. Nutzer müssen nicht mehr klicken, um die „beste“ Waschmaschine oder den günstigsten Flug zu finden. Google kann direkt Links zu Händlern (ggf. Affiliate-Links) in die AI Overviews integrieren.
- Zukunft: Werden aussterben oder sich radikal neu erfinden müssen (z.B. durch Nischen-Community-Aufbau, exklusive Deals, oder hochspezialisierte, nicht-textbasierte Inhalte).
- Generische „Informations-Hubs“ / Ratgeber-Portale:
- Warum: Seiten, die allgemeine Fragen wie „Was ist SEO?“ oder „Wie funktioniert eine Hypothek?“ beantworten. Diese Inhalte sind das Paradebeispiel dafür, was KIs perfekt zusammenfassen können.
- Zukunft: Extrem schwierig. Der Traffic für diese Art von Inhalten wird drastisch sinken. Nur wer über eine extreme Brand-Autorität, unersetzliche Daten oder einzigartige Perspektiven verfügt, wird überleben.
- SEO-Agenturen / Freelancer, die ausschließlich auf Rankings / organischen Traffic setzen:
- Warum: Wenn Rankings immer weniger Klicks bringen, ist das Versprechen wertlos. Die Kern-KPI wird irrelevant.
- Zukunft: MÜSSEN sich neu erfinden. Der alte „SEO-Pitch“ ist tot. Wer nicht auf „Digital Asset & Audience Growth Consultant“ umschwenkt, stirbt.
- News-Portale mit generischen Nachrichten:
- Warum: Breaking News und generische Zusammenfassungen kann die KI sofort liefern.
- Zukunft: Nur wer exklusive investigativ-journalistische Inhalte, einzigartige Perspektiven oder eine extrem starke Brand-Loyalität hat, kann überleben.
Geschäftsmodelle mit massiven Herausforderungen, aber auch Nischen-Chancen:
- E-Commerce mit Standardsortiment:
- Herausforderung: Produktsuchen können direkt in der SERP (oder der KI-Antwort) zu konkreten Angeboten führen. Google wird die Kaufentscheidung direkt in der Suche vorantreiben.
- Chance: Starke Marken, außergewöhnlicher Service, einzigartiges Sortiment, sehr spezifische Nischen. Der Fokus muss auf Markenbekanntheit, Kundenbindung und direkten Kanälen liegen, nicht auf „Ich ranke für Produkt X“.
- Lokale Dienstleister / Geschäfte:
- Herausforderung: Auch hier kann die KI direkte Antworten wie „Bester Italiener in Lünen“ liefern und direkt zu Google Maps/Business Profilen führen.
- Chance: Lokales SEO bleibt relevant, aber der Fokus liegt auf der Optimierung des Google Business Profils, guten Bewertungen und dem Aufbau einer starken lokalen Reputation, die von der KI als vertrauenswürdig eingestuft wird. Persönlicher Kontakt und einzigartiges Angebot werden entscheidend.
- B2B-Content-Marketing (spezifisch und komplex):
- Herausforderung: Auch hier können KIs einfache Erklärungen und Definitionen liefern.
- Chance: KIs stoßen an ihre Grenzen bei hochspezialisierten, tiefgehenden, brancheninternen oder sehr nuancierten Themen. Hier ist weiterhin menschliche Expertise, Originalforschung und sehr spezifischer Problemlösungs-Content gefragt, der auf die Nische zugeschnitten ist. Das ist die Art von „Sourceable Content“, der als Autorität wahrgenommen werden kann.
Wo es noch Chancen gibt (aber mit Vorbehalten):
- Extrem spezialisierte Nischen-Communitys: Wo Menschen sich über einzigartige Interessen austauschen. KIs können Communities nicht ersetzen.
- Originalforschung, Daten und exklusive Studien: Das, was die KI noch nicht „gelernt“ hat. Wer neue Erkenntnisse liefert, hat die Chance, zitiert zu werden.
- Interaktive Tools und Erlebnisse: Alles, was über reinen Text hinausgeht und eine Interaktion erfordert (Rechner, Konfiguratoren, Spiele).
- Starke persönliche Marken und Thought Leadership: Influencer, anerkannte Experten, die eine direkte Beziehung zu ihrem Publikum haben und nicht auf Google-Traffic angewiesen sind.
Die bittere Pille: Viele bisherige „Best Practices“ werden nutzlos oder sogar kontraproduktiv. Der Fokus muss sich radikal verschieben: Weg von der Abhängigkeit von Google-Traffic, hin zum Aufbau eigener, direkter Beziehungen zur Zielgruppe und dem Schaffen von unersetzlichem, nicht-aggregierbarem Wert.
Das ist die ungeschminkte Realität, wie sie sich aktuell abzeichnet.
Die Anatomie unserer Hilflosigkeit
Ich verstehe das Gefühl der Hilflosigkeit, das viele von uns beschreiben. Es ist nicht nur berechtigt – es ist unvermeidlich. Google war schon immer eine Blackbox, aber jetzt sind die AI Overviews eine Blackbox in einer Blackbox. Selbst Google-Mitarbeiter durchblicken nicht mehr alle Mechanismen. Die „Regeln“ von früher existieren nicht mehr. Featured Snippets, Knowledge Panels, jetzt AI Overviews – wir kämpfen gegen eine Maschine, deren Logik wir nicht verstehen können.
Dazu kommt die Verantwortung gegenüber meinen Kunden. Ich muss ihnen Strategien verkaufen, die ich selbst nicht garantieren kann. Das Fachwissen, das ich mir jahrelang aufgebaut habe, wird täglich entwertet. Und jeden Tag gibt es neue Theorien, neue Gerüchte, neue Panik.
Die brutale Wahrheit: Diese Hilflosigkeit ist der aktuelle Normalzustand.
Stand: 04.06.2024 – den Bereich werde ich nach und nach erweitern